Männer

Kleidung

 

Merowingische Trachtbestandteile

Der Mann trug normalerweise: Leinen (Flachs) und Schafswolle; nur selten wurden Pelz oder Seide verwendet. Unter den Webtechniken dominieren einfache Leinen oder Köperbindungen, die sich an den damals üblichen stehenden Webstühlen herstellen ließen.

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Köperbindung_Fischgrat.jpeg

Danach trugen die Franken eine eng anliegende Hose, die mindestens über das Knie reichte, meist aber wohl knöchellang war. Die Waden wurden bis an die Knie mit Wadenbinden oder -wickeln umgeben (meist rot).

Als Fußbekleidung dienten einfache, aus einem Lederstück geschnittene Bundschuhe, die mit einem oder zwei Riemen zusammengezogen, dann, sich kreuzend, auch über die Wadenbinden geschlungen und unterhalb des Knies mit einer Schnalle verschlossen wurden. Auch wendegenähte Schuhe wurden verwendet.

Den Oberkörper deckte ein einfaches, knapp knielanges Gewand mit Ärmeln, das über der Hose getragen wurde. Die Ärmel waren angesetzt und in der Mitte nun mit einem einfachen Ausschnitt für den Kopf versehen. Die Tunica (häufig rot) scheint eher eng anliegend getragen denn weit geschnitten worden zu sein. Sollte sie etwas kostbarer gestaltet werden, wurde sie an den Seiten rechts und links mit senkrecht von der Schulter herabführenden Borten oder Stickereien verziert. Gelegentlich sind kreis- oder kreuzförmige Applikationen mitten auf der Brust bezeugt. Manche Darstellungen legen nahe, dass neben dieser hochgeschlossenen Tunica, wesentlich seltener, es auch eine Form mit tieferem V-Ausschnitt gab (= die Brokatreste im „Grab des Sängers“ in Köln). Das, aus einem Stück gewebte, Obergewand reichte, nach Art einer Tunica mit langen Ärmeln, bis zu den Knien. Die enganliegenden Hosen wurden entweder Knöchel- oder Knielang getragen. Aus ledernen, leinenen oder wollenen Binden kreuzweise geschnürte Wadenwickel vervollständigten die Bekleidung. Über die Tunica schnallte man einen Ledergürtel mit Metallbeschlägen.

Unter der Oberbekleidung trug man, wie heute, Unterwäsche, nämlich ein Unterhemd und eine Unterhose; Beide scheinen ähnlich lang geschnitten zu sein wie die Oberbekleidung.

Über der Tunica wurde sichtbar ein lederner Gürtel getragen. Die Beschläge und Schnallen bestanden meist aus Eisen oder Bronze, Silber oder Gold waren selten. Zunächst trugen die Männer noch die breiten, spätantiken Schnallen und Beschläge aus Bronze, die häufig reich mit Kerbschnittornamenten verziert waren. Im 7. Jahrhundert wurden ca. 80% der Schnallen aus Eisen hergestellt, der Rest größtenteils aus Bronze, und hinterher oft mit eingelegten Metallfäden aus Silber oder Messing verziert. Die Lederriemen waren ca 8cm dick. Im ausgehenden 7. Jahrhundert kam es dann zu einem, alle Gebiete gleichermaßen ergreifenden, Wandel der Gürteltracht: Die Gürtel wurden schmal und beschlagarm, sie bestanden nur noch aus einer einfachen Schnalle, allenfalls eine Riemenzunge kam hinzu. Nunmehr scheint der Gürtel seine Prunkfunktion zu verlieren, vermutlich, weil die Tunica in einer Falte über ihn geworfen wurde.

 

    

Der Mann scheint, im Gegenteil zur Frau, nur ein Ledertäschchen fest am Gürtel getragen zu haben. Es diente vermutlich zur Aufbewahrung verschiedener notwendiger Kleinigkeiten. Messer, Feuerzeug und Pinzette sind, wie auch antike Bronzemünzen, vielfach Inhalt dieser Taschen.

Als Mantel diente ein ärmelloser, hinten herabhängender Überwurf; ein einfaches, großes rechteckiges Tuch, auf der rechten Schulter mit einer Fibel zusammengehalten. Kopfbedeckungen waren selten. Wohl im 7. Jahrhundert trat neben den traditionellen Mantel ein aus dem Osten stammender „Kaftan“, der Ärmel aufwies. Er war vorne offen und wurde stets rechts über links verschlossen. Charakteristisch sind seine abgesetzten Kanten, die mit Borten verstärkt waren, die wiederum als Zier häufig Kreismotive zeigten. Die verwendeten Stoffe dürften häufig naturfarben gewesen sein und er wurde lang getragen. Das Schild und das Schwert wurden an einem Schwertgehänge getragen, das nach Römerart mit einem Riemen über eine der Schultern führte. Oft sind die Schwerter mit Halteschlaufen versehen, die es ermöglichten, den Griff an der Hand festzumachen.

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